Presse 202302

Minimal Carbon Internet – karlsruhe.digital macht mit Kunstprojekt auf Energieverbrauch von Daten aufmerksam

Die Initiative karlsruhe.digital präsentiert das Projekt „Minimal Carbon Internet“, das durch den Arbeitskreis Kultur der Initiative karlsruhe.digital initiiert wurde. In Kooperation mit dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe und der UNESCO City of Media Arts soll mit der Minimal Carbon Site von karlsruhe.digital das Bewusstsein für den Zusammenhang von Information und Energie geschaffen und Ansätze für konkretetechnische Lösungen praktisch erprobt werden.

Zugänglich ist nun neben der normalen Website der Initiative karlsruhe.digital, ein Klon mit einem um 95% reduzierten Energieverbrauch. Geschaffen hat ihn Michael Saup, Visionär, Künstler, Musiker, Filmemacher, Professor und Programmierer. Im gleichnamigen Podcast sprechen die Hosts Laura Eigbrecht und Patricia Bonaudo mit Michael Saup ausführlich über das Projekt, die Hintergründe und darüber, wie es weitergehen kann.

Unterhaltung, Kunst, Information, Kommunikation verlagert sich seit Mitte der 1990er Jahre ins Digitale. Die Pandemie hat diese Entwicklung weiter stark vorangetrieben. Mit Steigerung der Quantität und Qualität erhöht sich aber auch der Energiebedarf. Wäre der gesamte Strom für das Internet rein aus Braunkohle erzeugt, entspräche der Verbrauch einer Braunkohlepyramide mit einer Seitenlänge von 1.422 Metern und einer Höhe von 905 Metern. Das kommt einer Strecke von der Erde bis zum Mittelpunkt der Sonne gleich.

„Wir wissen, dass das Internet unsere Chance ist, die menschliche Entwicklung zu fördern, eine wertvolle geistige Ressource. Wir verbrauchen diese Energie für einen bestimmten Zweck“, erklärt Michael Saup, der seit 1999 zum Energieverbrauch der digitalen Kultur forscht.

„Bei dem Projekt geht es nicht darum, das Internet zu dämonisieren. Vielmehr geht es darum, Herausforderungen aufzuzeigen, ein Bewusstsein zu schaffen und mögliche Lösungen anzuregen“ erläutert Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz, Vorsitzende der Initiative karlsruhe.digital.

In den elf Arbeitskreisen der Initiative karlsruhe.digital, die jeweils von einem Steuerkreismitglied geleitet werden, werden die digitalen Aspekte und Erfolgskriterien von Bereichen wie Verwaltung, Wissenschaft, Bildung, Kultur und Gesellschaft, Standortfaktoren für Fachkräfte, Souveränität, Gründerkultur, Internationalisierung und Innovationstransfer analysiert und weiterentwickelt. Mit dem Projekt greift der Arbeitskreis Kultur das große Potenzial auf, sich mit künstlerischen Interventionen dem Zusammenhang von Energieverbrauch und Digitalisierung zu nähern.

„Auf diese Verbindung von digitaler Informationsverarbeitung und Energie verweist die Arbeit des Medienkünstlers. Sie macht aufmerksam darauf, dass auch unser Verhalten online reale Konsequenzen auf unsere Offline-Welt hat. Und sie zeigt: es geht auch anders!“ ergänzt Dominika Szope, Leiterin des Kulturamtes.

Zwei Websites, auf den ersten Blick kaum voneinander zu unterscheiden und doch sind sie völlig anders: Der Künstler Micheal Saup hat eine Version der Website karlsruhe.digital entwickelt, die bei nahezu identischem Erscheinungsbild ihren Fußabdruck um 95% reduziert – von 635 MB auf 32 MB.

Wie das gelingen konnte, warum es noch nicht möglich ist, komplett auf die ursprüngliche Website zu verzichten und viele weitere Fragen und Hintergrundinformationen beantwortet und liefert der „Minimal Carbon Internet“. Verfügbar ist der Podcast über die Website von karlsruhe.digital.

Über #KarlsruheDigital

Die Initiative karlsruhe.digital vereint Karlsruher Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Verwaltung mit dem Ziel, Karlsruhe als Motor der Digitalisierung voranzutreiben – für mehr Wettbewerbsfähigkeit, Lebensqualität und Souveränität. Durch die Initiative karlsruhe.digital wird Expertenwissen gebündelt, Vernetzung gefördert und Themen werden ganzheitlich bearbeitet, um die digitale Zukunft der Stadt aktiv zu gestalten.

Über Michael Saup

Michael Saup ist Protagonist der digitalen und infossilen Kunst, Instrumentalist, Filmemacher, Kosmograf, Lehrer und Programmierer. 1980, während seines Studiums der Musik begann er zu programmieren. Ab 1989 experimentierte er mit der Möglichkeit der computergestützten Transformationen von Klang und Bild und übernahm in dieser Zeit eine Vorreiterrolle in der Entwicklung von Software und interaktiven Installationen als Kunstform.